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Neuzugang:
"Programm der höheren Töchterschule" 1855, 1856 und 1857.
Hier als Beispiel vorab für das Jahr 1855. Zu lesen ist nicht nur der detaillierte Lehrplan der vier Klassen. Viele weitere Details, incl. des Prüfungsplanes der öffentlichen Abschlussprüfungen und der anschließenden Vorführungen.
Schlussendlich auch eine Aufstellung aller etwas über 100 Schülerinnen; das who-is-who der damaligen Pforzheimer Oberschicht.

Eine Anmerkung. Im deutsch-französischen Krieg 1870/1871 wurde das Schulfach "Französisch" aus dem Unterricht entfernt. Auch im Alltagsleben waren alle französischen Ausdrücke verpönt. Sogar in der Gastronomie.

Freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Norbert Riehmer

Programm der höheren Töchterschule" 1855, 1856 und 1857

 

 

Zum Thema Privatschulen in Pforzheim

 Ein Zeugnis der Höheren Töchterschule von 1877Ein Zeugnis der Höheren Töchterschule von 1877

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Angeregt durch Schleimi's Schulerlebnisse im Höheren Töchterinstitut, habe ich mal über Privatschulen in Pforzheim recherchiert. Hurra!!! Ich bin fündig geworden!! Vorab möchte ich sagen, dass die Gründe für den Auf- und Niedergang dieser privaten Lehranstalten alle ähnlich waren. Auf der einen Seite gab es Volksschulen mit einem bescheidenen Lernangebot und dazu musste man auch noch Schulgeld bezahlen. Da boomten natürlich die Privatschulen. Während die wirtschaftlichen Verhältnisse in Pforzheim immer schlechter wurden, stieg das Niveau der Volksschulen an und das Schulgeld fiel auch noch weg. Das war der besiegelte Untergang der Privatschulen. Ich habe einige Informationen über die Winther- und Schifferdecker Schule. eigentlich ist es fast ein und dieselbe Schule. Aber dazu kommen wir später. Im Jahr 1832 wurde die Privatschule Winther gegründet. Es war eine Vorschule für Schülerinnen und Schüler für die höheren Lehranstalten. Die Schule umfasste daher nur 4 Klassen. Besonders als 1849 die Höhere Töchterschule gegründet wurde, hatte die Vorschule regen Zulauf. Denn wie bei den anderen höheren Lehranstalten begann hier der Unterricht erst mit der 5. Klasse. Das Lehrpersonal bestand aus Herrn Winther, seinen beiden Töchtern und einem Hilfslehrer Herrn Hüttner. Dieser verheiratete sich mit der ältesten Tochter und er übernahm beim Tod seines Schwiegervaters 1865 die Leitung der Schule. Die Erstklässler wurden von Ida Winther betreut und kamen in die Spielklasse. So wurden sie äußerst liebevoll auf das Schulleben vorbereitet. Danach kam der Unterricht von Sophie Winther ( Hüttner ), die den Mädchen auch das Handarbeiten beibrachte. Jedes Mädchen durfte anfertigen wonach es Lust hatte. Meistens waren es Geschenke für die Eltern. Eine bekannte Pforzheimer Arzttochter brachte die liebe Sophie einmal zum verzweifeln, weil sie unbedingt Ohrenwärmer für die Pferde ihres Vaters häkeln wollte. Die 3. und 4. Klasse wurde von einem Hilfslehrer und Herrn Hüttner unterrichtet. Sie bereiteten den Schülern eine sonnige schöne Kindheit und das Lernen kam auch nicht zu kurz. Dies zeigte sich beim Eintritt in die höheren Schulen. War das Wetter schön, schrieben die Kinder an die Tafel. " Der Himmel ist blau. Das Wetter ist schön. Herr Hüttner, wir wollen spazieren gehn." Und dann fand der Unterricht im Freien statt. Meistens auf der Hüttner-Wiese in den Hälden! Oder es ging zum Wartberg hinauf. Die Schule befand sich in der Metzgerstraße, Ecke Scheuerngasse.Leider musste die Schule im Frühjahr 1892 aus wirtschaftlichen Gründen schließen.Bei der Schlußfeier gab es bei den Eltern, Kindern und Lehrkräften eine Menge Tränen! Besonders schlimm war für die Kinder, dass sie bis zum Eintritt in die höhere Schule noch die Volksschule besuchen mussten. Dort wurden sie von den Lehrern mit Ohrfeigen und Stockhieben schikaniert und gepiesackt.Aber es gab einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont. Der ehemalige Hilfslehrer Schifferdecker hatte nach zwölf Jahren Ausbildung in der Wintherschule am Storepfiff hinter der Schlosskirche 1862 eine eigene Vorschule eröffnet.Manche der Schüler und Schülerinnen konnten dort noch zwei Jahre eine glückliche Schulzeit verbringen, bis auch diese Vorschule 1894 ihre Pforten schließen musste. Mein Bild zeigt Lehrer Hüttner 1891 mit seinen letzten Schülern.

  Lehrer Hüttner 1891 mit seinen letzten SchülernLehrer Hüttner 1891 mit seinen letzten Schülern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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